Zum 8. Mai 1945

In Fernost wütete der Zweite Weltkrieg noch bis zum 2. September 1945, dem Tag der japanischen Kapitulation.

Seine Bilanz ist niederschmetternd: 58 Staaten waren hineingezogen worden. Sie schickten 110 Millionen Soldaten in die kaum zählbaren Schlachten. Insgesamt kamen Schätzungen zufolge während des Zweiten Weltkriegs über 65 Millionen Menschen ums Leben – durch den Krieg, aber auch durch den Nazi-Terror in den Konzentrationslagern; hinzu kommen Flüchtlinge, Zwangsarbeiter und Gefangene, die getötet wurden oder die Strapazen nicht überlebten. Die weitaus meisten Toten hatte die Sowjetunion zu beklagen (25 Millionen), gefolgt von China mit 15, Deutschland mit sieben und Polen mit sechs Millionen Toten. Die Schäden waren immens: Über 1700 Städte, 70.000 Dörfer und sechs Millionen Gebäude waren in Russland zerstört worden, über 1,6 Millionen Gebäude waren es in Deutschland.

Eine Datenbank gibt einen deutschlandweiten Überblick über Gräber und Erinnerungsstätten für sowjetische Zwangarbeiter, Kriegsgefangene und Soldaten.

Der Schriftsteller Erich Kästner hat nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus die berühmten Sätze geprägt: „Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat.“ Die Sätze stammen aus der Gedenkrede Erich Kästners im Jahr 1980 an der Humboldt-Universität in Berlin zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung.


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