Matthäus 13,44
Die Welt als heilig, als göttlich, als „Reich Gottes“ wahrzunehmen, das ist so, als ob man einen in einem Acker verborgenen Schatz entdeckt: Voller Freude gibt man dafür die nun als überholt erkannte bisherige Sichtweise auf und setzt voll und ganz auf dieses völlig Neue.
Bemerkenswert ist der Wechsel der Erzählzeit: Der letzte Teil steht nicht mehr in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart. Dadurch erhält gerade der Schluss des Gleichnisses eine große Dynamik: Als ob das, was erzählt wird, immer noch und gerade jetzt im Gange ist. Man kann sich dem als Hörer oder Leser kaum entziehen.
Genau so, wie Jesus es von diesem Menschen erzählt, gilt es auf die Entdeckung des „Schatzes“ zu reagieren. Wer diesen Schatz, wer das Reich Gottes „im Acker der Welt“ gefunden hat, der kann gar nicht anders: Er muss den Schatz gewinnen. Dafür ist es nötig, alles herzugeben. Auch das geschieht quasi wie von selbst. Der Mensch löst sich ganz automatisch von allem, was er bisher sein Eigen genannt hat. Seine Freude über die Entdeckung lässt ihm gar keine andere Wahl als zu handeln.