Muscheln
Ein charakteristisches Merkmal der MUSCHELN ist die zweiklappige Schale, die meist das gesamte Tier aufnehmen kann. Von dieser zweigeteilten Kalkschale ist auch ihr wissenschaftlicher Name „Bivalvia“ (Carl von Linné, 1758) abgeleitet. Die beiden Schalenklappen der Muschel hängen mit einem elastischen Schlossband (Ligament) zusammen, das im entspannten Zustand die Schalenklappen öffnet. Gegenspieler sind die starken Schließmuskeln, mit deren Hilfe die Muschel aktiv die Schale geschlossen hält. Die Lebenserwartung reicht von ca. einem Jahr bis zu mehr als 500 Jahren.
Im Gegensatz zu allen anderen Weichtieren (Mollusken) sind Muscheln Filtrierer, d.h. sie entnehmen dem umgebenden Meerwasser nicht nur Sauerstoff, sondern auch Nahrung. Sie müssen ständig Wasser durch ihren Körper pumpen, sonst würden sie ersticken und verhungern. Diese Ernährungsmethode erwies sich als so erfolgreich, dass sich die Muscheln im Verlauf ihrer Evolution nicht nur über die unterschiedlichsten Lebensräume des Meeres, sondern auch bis ins Süßwasser ausbreiten konnten. Dabei trennt die Muschel verdauliche von unverdaulichen Stoffen. Letztere werden wieder ausgeschieden und dem umgebenden Sediment hinzugefügt. Bislang sind etwa 10.000 Muschelarten bekannt, die bei aller Vielfalt eines gemeinsam haben: Sie filtrieren unvorstellbar große Mengen Wasser – und reinigen dabei das Meer. Miesmuscheln können zum Beispiel bis zu fünf Liter Wasser pro Stunde filtrieren, Austern sogar bis zu 25 Liter. In den meisten Gewässerökosystemen nehmen Muscheln daher eine äußerst wichtige Stellung ein.