Todesstrafe, Aktion

 

AKTION

 

  • Am 3. Mai 2002 haben die Außenminister oder deren Vertreter aus 36 europäischen Staaten auf einer Tagung des Europarats in Vilnius ein Zusatzprotokoll zur Europäischen Menschenrechtskonvention unterzeichnet, mit dem die Todesstrafe in Europa „endgültig“ abgeschafft wird. Bisher war die Todesstrafe noch im Kriegsfall oder während einer besonderen Kriegsgefahr zulässig gewesen.
  • Am 18. Dezember 2007 rief die Generalversammlung der Vereinten Nationen erstmals zu einem weltweiten Hinrichtungsstopp auf. Nach einer weiteren Resolution von 2008 hat die Uno-Generalversammlung am 21. Dezember 2010 die dritte Resolution für ein Todesstrafen-Moratorium angenommen. Sie verlangt von den Staaten, die die Todesstrafe noch anwenden, ein Moratorium im Hinblick auf ihre Abschaffung zu erlassen. Als die Uno 1945 gegründet wurde, hatten nur acht Staaten die Todesstrafe für alle Delikte abgeschafft, heute sind es 136 von 192 UN-Mitgliedsstaaten.
  • Im Dezember 2022 unterstützte bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen eine noch nie dagewesene Anzahl von 125 UN-Mitgliedsstaaten eine Resolution, die die Einführung eines weltweiten Hinrichtungsmoratoriums mit dem Ziel der vollständigen Abschaffung der Todesstrafe fordert.
  • Zum 10. Oktober 2012, an dem zum zehnten Mal der Internationale Tag gegen die Todesstrafe begangen wurde, haben die Außenminister und Außenministerinnen Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Österreichs, Liechtensteins und der Schweiz einen gemeinsamen Aufruf zur Abschaffung der Todesstrafe veröffentlicht.
  • Death Penalty Information Center (DPIC).
  • Die Initiative gegen die Todesstrafe e.V. (German Coalition to Abolish the Death Penalty) setzt sich für eine weltweite Abschaffung der Todesstrafe ein.
  • Hands Off Cain, eine Initiative der italienischen radikalliberalen Partito Radicale, macht seit 1993 weltweit Lobbyarbeit gegen die Todesstrafe und fordert „Gerechtigkeit ohne Rache“ („justice without vengeance“); als größter Erfolg der Organisation gilt das 2007 verabschiedete Uno-Moratorium gegen die Todesstrafe, das von Italien eingebracht wurde.
  • Amnesty International (AI); AI erstellt regelmäßig einen Jahresbericht zur Todesstrafe.
  • Am 13. Mai 2002 wird in Rom als Zusammenschluss von über 130 Nichtregierungsorganisationen auf Initiative der katholischen Erneuerungsbewegung Comunità di Sant’Egidio die Weltkoalition gegen die Todesstrafe (World Coalition Against the Death Penalty, WCADP), gegründet. Sant’Egidio setzt sich seit Jahren weltweit für die Abschaffung der Todesstrafe ein. Die neue „Weltkoalition“ möchte als ersten Schritt zur Abschaffung der Todesstrafe erreichen, dass sofort alle Todesurteile weltweit in Haftstrafen umgewandelt werden.
  • Alle drei Jahre findet ein Weltkongress gegen die Todesstrafe statt. Initiator ist die französische Menschenrechtsorganisation „Ensemble contre la peine de mort“ (Gemeinsam gegen die Todesstrafe). Der erste Weltkongress fand vom 21. bis 23. Juni 2001 in Straßburg (Frankreich) statt, der letzte vom 21. bis 23. Juni 2016 in Oslo (Norwegen).
  • Die christliche Laienbewegung Sant’Egidio hat im Jahr 2002 die Aktion „Cities for Life“ („Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“) ins Leben gerufen. Bewusst am 30. November, dem Tag im Jahr 1786, an dem das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe abgeschafft hat, werden charakteristische Gebäude farbig angestrahlt, darunter das Kolosseum in Rom und das Brüsseler Atomium.

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