Erdmagnetfeld
Das ERDMAGNETFELD reicht ca. 60.000 Kilometer in das Weltall hinaus, entsteht aber in den Tiefen unseres Planeten. Der Erdkern rotiert und besteht aus zwei Nickel-Eisen-Schichten. Im inneren Erdkern ist das Metall fest und enthielt während der Erdentstehung eine Grundmagnetisierung. Im äußeren Erdkern hingegen ist das Metall plastisch und fließfähig. Durch Temperaturunterschiede entstehen im äußeren Kern Konvektions-Ströme aus leitfähigem Metall. Diese Konvektions-Ströme haben eine vertikale und horizontale Bewegungskomponente und rotieren gegenläufig. So entsteht ein gigantischer Generator, der ein elektrisches und ein magnetisches Feld erzeugt. Die Feldlinien des Magnetfeldes verlaufen auf halbelliptischen Bahnen und Spannen so einen Bogen zwischen Nord- und Südpol.
Ohne Magnetfeld wäre die Erde dem sogenannten Sonnenwind schutzlos ausgeliefert. Dieser beständige Strom schneller, elektrisch geladener Teilchen, die unsere Sonne ins All schleudert, würde ein Leben auf der Erde möglicherweise verhindern, wenn diese Teilchen nicht in einigen Tausend Kilometern Höhe abgefangen und zu den Polen geleitet würden. Dort erzeugen sie dann das Polarlicht.
Einige Tiere besitzen einen Magnetsinn, so zum Beispiel Bienen, Blindmäuse, Haustauben, Zugvögel, Lachse, Meeresschildkröten, Haie und wahrscheinlich auch Wale. Sie nutzen das Erdmagnetfeld zur räumlichen Orientierung.
Das Magnetfeld der Erde wird schwächer. In der Erdgeschichte waren solche Schwächephasen oft die Vorboten eines ungewöhnlichen Phänomens: Die Pole könnten komplett wechseln. Der Nordpol wandert dann in den Süden und der Südpol liegt am Ende in Kanada. In der Erdgeschichte ist das irdische Magnetfeld wiederholt gekippt, im Mittel alle 200.000 Jahre. Die vorerst letzte Umpolung fand vor 700.000 Jahren statt. Gerade die Zeit, bis ein solcher Polsprung vollzogen sein wird, ist kritisch. Sollte das Feld tatsächlich kippen, muss die Erde etwa 5000 bis 10.000 Jahre nahezu ohne Magnetfeld auskommen. Vgl. die Sendung „Risiko Polsprung“ vom 11. Mai 2017 auf 3sat. – Als der britische Seefahrer James Clark Ross im Jahr 1831 den magnetischen Nordpol entdeckte, lag er im Nordosten Kanadas. Derzeit (2019) stimmt er in etwa mit dem geografischen Nordpol überein – mit schneller Tendenz nach Osten. Vor etwa 20 Jahren driftete er 15 Kilometer im Jahr in Richtung Sibirien. Mittlerweile sind es 55 Kilometer im Jahr. Im Gegensatz zum geografischen Nordpol, der durch die Rotationsachse der Erde vorgeben und starr ist, wird der magnetische Nordpol von Strömen flüssigen Eisens unterhalb der Erdkruste bestimmt.
Sonntag, 1. Dezember 2024: meteorologischer Winteranfang auf der Nordhalbkugel der Erde