Löwe – „König der Tiere“, Wahrzeichen Afrikas
Der LÖWE ist durch die Mähne des Männchens gekennzeichnet und ist heute in Afrika sowie im indischen Bundesstaat Gujarat beheimatet. Nach dem Tiger ist der Löwe die zweitgrößte Katze und damit das größte Landraubtier Afrikas. Ein Löwenmännchen hat eine Kopfrumpflänge von 170 bis 250 Zentimetern, eine Schulterhöhe von bis zu 123 Zentimetern und eine Schwanzlänge von rund einem Meter. Ausgewachsene männliche Tiere kommen auf ein durchschnittliches Körpergewicht von 190 Kilogramm.
Im Unterschied zu anderen Katzen lebt der Löwe in Rudeln. Ein solches Rudel besteht vor allem aus untereinander verwandten Weibchen und deren Nachkommen, die von einer „Koalition“ aus einigen ausgewachsenen Männchen verteidigt werden. Die Größe des Reviers und die Anzahl der Beutetiere korreliert mit der Rudelgröße, die zwischen drei und 30 Exemplaren liegen kann. Das Revier eines Löwenrudels umfasst 20 bis 400 Quadratkilometer.
Während in den 1950er Jahren noch rund 400.000 Löwen in Afrika gezählt wurden, ist ihre Zahl inzwischen (2022) auf rund 20.000 zurückgegangen sein. Schrumpfender Lebensraum, Rückgang der Beute aufgrund der Nachfrage nach Buschfleisch, unkontrollierte Trophäenjagd und der illegale Handel mit Löwenknochen haben dazu geführt, dass sich Afrikas Löwenpopulation in den vergangenen 25 Jahren halbiert hat. Die Weltnaturschutzorganisation ICUN hat die Spezies als „gefährdet“ eingestuft, die Zahl der Löwen geht dennoch alarmierend zurück. Tierschützerinnen und Tierschützer wollen die Zahl der Raubkatzen in den nächsten drei Dekaden verdoppeln.
Laut einer von der britischen Oxford-Universität und dem südafrikanischen Endangered Wildlife Trust (EWT) in Auftrag gegebenen und im Oktober 2023 veröffentlichen Studie hat sich die Zahl der wildlebenden Löwen in Afrika in den vergangenen zwanzig Jahren fast halbiert. Auf dem gesamten Kontinent leben demnach in 25 Ländern nur noch rund 23.000 Löwen, bis Ende des Jahrhunderts könnte er ausgestorben sein. In den vergangenen drei Raubtier-Generationen – insgesamt 21 Jahre – sei die Lebensgrundlage der Könige der Tiere in der Fläche um mehr als ein Drittel geschrumpft, teilte EWT-Forscherin Samantha Nicholson in Johannesburg mit: „Die größte Einschränkung, mit der eine Tierart bisher fertig werden musste.“
Der vom Aussterben bedrohte Asiatische Löwe, eine Unterart des Löwen, ist etwas kleiner als der afrikanische Löwe. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet reichte bis nach Südosteuropa sowie in den Mittleren und den Nahen Osten. Durch die Jagd wurde er fast ausgerottet, 1913 waren nur mehr 20 Individuen nachweisbar. Die indische Regierung verbot 1955 die Löwenjagd, zehn Jahre später wurde der im Gir-Nationalpark auf der Halbinsel Kathiawar im westindischen Bundesstaat Gujarat gegründet. Nur noch dort kommt der Asiatische Löwe, schätzungsweise 500 Tiere, in freier Wildbahn vor.