Luftverschmutzung: Inspiration

 

INSPIRATION

 

Die Luft hat zu viel Ceozwei
Da ist schon ein Problem dabei
Die Politik kriegt’s nicht in Griff
Der Mensch macht seine Sachen weiter

Wenn’s gut geht, denkt man nicht an sie
Die Luft ist da, ein leises Lüftchen
Als Hitze, Kälte, Wirbelsturm
Macht sie sich erst bemerkbar

Jedoch verschwunden war sie nie
Im Gegenteil: allgegenwärtig
Distanzlos, indiskret, die Luft
Begibt sich in intimste Nähe

Berührt die Haut und geht noch weiter
Und dringt auch in das Innre ein
Sie gibt dem Leben, was es braucht
Und geht dann wieder ihrer Wege

Ein Element wie keines sonst
Die Luft, sie zeigt die eine Einheit
Die Zwischenschichten wegzuräumen
Berührte Nähe zuzulassen

Natur und Welt und Mensch und Tier
Das Dasein öffnet sich ins Weite
Distanz und Kluft verweigern sich
Das Leben will sich neu ereignen

Hans Bischlager

Hans Bischlager, Entschieden wird im Untergrund. Politische Gedichte, Hamburg 2017, S. 16f.

 

 

Jahwe Gott bildete den Menschen aus Staub vom Erdboden und blies in seine Nase den Atem des Lebens.
So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen. 

1. Mose 2,7

 

Meditation:

Göttlicher Lebensodem durchströmt mich (einatmen – ausatmen),
göttlicher Lebensodem erneuert mich (einatmen – ausatmen),
göttlicher Lebensodem belebt mich (einatmen – ausatmen),
göttlicher Lebensodem verbindet mich mit allem, was ist (einatmen – ausatmen).

 

 

Luft, wieviel Herzschläge lang ohne dich
könnte ich leben!
Meine Angst
zu ersticken,
wo du nicht bist
und hindurchgehst durch mich.
Luft, unsichtbar allgegenwärtige
man nannte dich Pneuma, Geist,
Atem und Hauch.

 Anfangszeilen des Gedichts „Luft“ von Elke Oertgen

 

Saubere Luft ist, wie Mediziner Christoph Wilhelm Hufeland 1797 schrieb, „gewiss das größte Erhaltungs- und Stärkungsmittel unseres Lebens“.

 

Mal Luft holen. Das tut gut. Wir tun es locker 20 000-mal am Tag, Kinder noch häufiger. Wir machen uns keine Gedanken dabei, meistens jedenfalls. Mit jedem Atemzug gelangt etwa ein halber Liter Luft in die Lungen. Das heißt, pro Tag nehmen wir rund 10 000 Liter von diesem Lebenselixier auf und atmen die gleiche Menge wieder aus.
Da ist es gut, wenn die Luft sauber ist. Also ohne so unschöne Beimischungen wie Stickoxide, Feinstaub oder Ammoniak, die die moderne Welt mit sich bringt. Will sagen, ohne Diesel- und Kraftwerksabgase, ohne Reifen-Abrieb und Rußpartikel aus Holzheizungen oder die einschlägigen Ausdünstungen der Massentierhaltung.

Aus: Joachim Wille, Da bleibt die Luft weg, in: Frankfurter Rundschau vom 24./25. Februar 2024


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