Zum 27. August 1928
Der damalige US-Außenminister Frank B. Kellogg hatte 1928 den Vorschlag seines französischen Amtskollegen Aristide Briand für ein Friedensbündnis zwischen Frankreich und den USA zu einem Konzept multilateraler, möglichst universaler Ächtung des Krieges weiterentwickelt. In dem am 27. August 1928 unterzeichneten, nach den beiden Politikern benannten Pakt verpflichten sich die unterzeichnenden Staaten (darunter auch Deutschland, Japan und Italien) „all ihre Konflikte, welcher Art und Entstehung auch immer, ausschließlich mit friedlichen Mitteln zu lösen“. Diese Formulierung einer
quasi „bedingungslosen Gewaltfreiheit“ stammte von dem Chicagoer Rechtsanwalt Salmon Oliver Levinson und lautet im Originaltext „The High Contracting Parties agree that the settlement or solution of all disputes or conflicts of whatever nature or of whatever origin they may be, which may arise among them, shall never be sought except by pacific means.“
75 Jahre nach der Unterzeichnung dieses Paktes setzt sich die Christliche Friedenskonferenz dafür ein, die bislang namenlose Entlastungsstraße zwischen Bundeskanzleramt und Potsdamer Platz in Berlin nach dem damaligen US-Außenminister Frank B. Kellogg zu benennen.
Literatur:
- Oona A. Hathaway and Scott J. Shapiro, The Internationalists. How a Radical Plan to Outlaw War Remade the World, Simon & Schuster, New York 2017