Markus 10,14b-15

Kindern gehört das Reich Gottes, weil sie Kinder sind und in der Weise, wie sie es sind. Noch ganz unverfälscht haben sie Teil am Leben und der Welt. Sie sind der Welt als dem Reich Gottes noch nicht entfremdet und damit unsere Lehrmeister. Es gälte, dass wir so selbstverständlich wie sie unsere Verbundenheit mit der Welt einfach lebten und als Glück zu genießen verstünden. Auch insofern sind die Kinder vielleicht „das größte Glücksversprechen, das wir auf Erden haben“ (Wolfgang Bergmann).

Joachim Gnilka erkennt zwar den außergewöhnlichen Charakter dieses Jesusworts, kann sich aber von der futurischen Vorstellung der Basileia nicht lösen: „Die einzigartige Formulierung vom Annehmen des Reiches Gottes legt es nahe, dieses Reich hier als eine präsentische Größe anzusehen. Man geht zwar in das zukünftige Reich ein, aber seine Annahme geht dem offenbar voraus. Die Basileia ist auch schon Gegenwart. Markus hat diesen Gegenwartsbezug christologisch verstanden…“. (Das Evangelium nach Markus. 2. Teilband. Mk 8,27-16,20, Evangelisch-katholischer Kommentar zum Neuen Testament II/2, Benziger Verlag, Neukirchener Verlag, 1979, 81)


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