Baobab – Magischer Baum des Lebens

Der BAOBAB, auch Affenbrotbaum genannt, gehört zu den bekanntesten und charakteristischsten Bäumen des tropischen Afrikas. Mit ihren kleinen Kronen und mächtigen Stämmen sind sie unverkennbar. Der Baobab gilt als das älteste Lebewesen Afrikas. Mit einem Stammumfang von bis zu 30 Metern und seiner Lebenserwartung von mehr als 1000 Jahren ist der Riese zum Symbol für Stärke und Überlebenskraft geworden. Neben seiner Fähigkeit, während der Regenzeiten hunderte Liter Wasser zu speichern, um Dürreperioden zu trotzen, bietet er Menschen und Tieren lebenswichtige Rohstoffe. In seinen Früchten, genannt „Affenbrot“, stecken mehr Antioxidantien als in jeder anderen. Aus seinen Samen und der Rinde lassen sich wertvolle Nahrung, Getränke, Schmerzmittel und sogar Wirkstoffe gegen Malaria gewinnen. Ältere Bäume sind in der Regel hohl und bieten Tieren wie Menschen Lebensraum. Und als Lebensbaum ist er bis heute Mittelpunkt vieler Dorfgemeinschaften Afrikas.

In der modernen westafrikanischen Literatur steht der Baobab häufig als ein Symbol des traditionellen afrikanischen Lebens und der unberührten, ewigen Natur. Orte mit „heiligen“ Baobabs werden oftmals als Sinnbild des Gartens Eden verwendet.

Zwischen 2006 und 2018 sind neun der 13 ältesten und fünf der sechs umfangreichsten Affenbrotbäume verendet. Der rumänische Biochemiker Adrian Patrut schreibt in seiner vom Magazin „Nature Plants“ am 11. Juni 2018 veröffentlichten Studie von einer „dramatischen und schockierenden“ Erfahrung. Das Baobab-Sterben sei ein „Ereignis von beispiellosem Ausmaß“. Es könne unmöglich eine Zufälligkeit sein, dass so viele uralte Bäume in vergleichsweise kürzester Zeit einer nach dem anderen „aus natürlichen Gründen“ sterben. Patrut geht davon aus, dass die Klimaveränderung zumindest eine wesentliche Rolle spielt. (Quelle: Johannes Dietrich, Das Ende der alten Riesen, Frankfurter Rundschau vom 13. Juni 2018)

 

Baobab Experience“ nennt sich eine private Organisation, die seit 2015 in Rom Geflüchtete in einen legalen Alltag begleitet. Wie der afrikanische Lebensbaum will ihnen das Netzwerk ein schützendes Dach bieten, indem es sie zum Beispiel mit Essen und Schlafplätzen verorgt.


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