Eisbär – König der Arktis

Herrscher der Arktis ist der EISBÄR. Eisbären leben vor allem auf dem küstennahen Treibeis des Nordpolarmeers und in den angrenzenden arktischen Regionen. Der Eisbärenbestand beläuft sich nach Schätzungen auf 20.000 bis 25.000 Tiere in 19 Populationen, verteilt auf Kanada (dort leben zwei Drittel der gesamten Eisbärenpopulation), Alaska, Grönland, Dänemark und Spitzbergen. Eisbären gehören mit Kodiakbären zu den größten Landraubtieren der Erde. Das schneeweiße Raubtier kann ein Gewicht von bis zu 600 Kilogramm und eine Länge von zwei bis drei Metern erreichen.

Einen der faszinierendsten Momente seiner Laufbahn erlebte Alastair Fothergill (gilt als der Steven Spielberg der Naturfilmbranche), als er aus dem Helikopterfenster 300 Meter unter sich einen Eisbären durch arktische Gewässer schwimmen sah. Ein Bild vollkommener Harmonie, wie er später sagte.

Das Überleben der Eisbären wird nach Angaben der Weltnaturschutzunion (International Union für Conservation of Nature and Natural Resources, IUCN) immer stärker durch die Klimaerwärmung gefährdet. Da das arktische Eis immer schneller schmilzt, gelangen die Eisbären nur noch unter großen Mühen auf das Packeis zu den Robben, ihrer Hauptnahrungsquelle. Wissenschaftler der Universität von Washington in Seattle haben in einer am 14. September 2016 in dem Fachmagazin The Cryosphere erschienenen Studie anhand von neuen Daten gezeigt, dass in allen Gebieten der Arktis, in denen die 19 Eisbär-Populationen leben, das Meereis in Frühling eher zu schmelzen beginnt und im Herbst erst später wieder zunimmt. Um fast ein Drittel droht der Bestand von derzeit geschätzt 25.000 dieser Raubtiere in den kommenden vier Jahrzehnten zu schrumpfen. Der bedrohte „König der Arktis“ ist mittlerweile zum Symbol des Kampfs gegen die menschengemachte Klimaveränderung geworden.

Laut einer Mitteilung des WWF zum Welttag des Eisbären am 27. Februar 2023 „hat sich die Aktis in den letzten vier Jahrzehnten fast viermal so schnell erwärmt wie der globale Durchschnitt. Die sommerliche Meereisausdehnung in der Arktis schrumpft um durchschnittlich 13 Prozent pro Jahrzehnt. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass gesunde Eisbärenpopulationen nicht in der Lage sein werden, langfristig in Gebieten zu überleben, in denen das Meereis für einen Großteil des Jahres verschwindet, und dass die weltweite Eisbärenpopulation bis 2050 mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein Drittel zurückgehen wird.“

Das Foto des britischen Fotografen Nima Sarikhani von einem Eisbär, der sich an einen Eisberg geschmiegt zur Ruhe gelegt hat, ist im Februar 2024 mit dem Publikumspreis des Wettbewerbs «Wildlife Photographer of The Year» des Londoner Natural History Museums ausgezeichnet worden.

  • Fredrik Granath, Melissa Schäfer, Das Königreich der Eisbären. Die Zukunft der Arktis, Verlag Frederking & Thaler, München 2020

27. Februar: Welttag des Eisbären


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