Farne
FARNE sind weltweit verbreitet. Sie kommen bis auf wenige lichtliebende Arten fast ausschließlich an schattigen und feuchten Plätzen im Wald, in Mauerritzen, Felsspalten und Schluchten, an Bachufern oder ähnlichem vor. Ihren Verbreitungsschwerpunkt haben die Farne in den Tropen.
Die Farne bilden heute nur noch den Überrest einer einst erheblich artenreicheren Pflanzengruppe. Sie gehören wie die Bärlapparten und Schachtelhalme zu den Pteridophyta, deren wichtigste Merkmale die Ausbildung von Sporen und ein Generationswechsel sind. Demgegenüber steht die weit größere Gruppe der Blüten- und Samenpflanzen. Entwicklungsgeschichtlich sind die Farnpflanzen wesentlich älter als die Samenpflanzen. Vor rund 400 Millionen Jahren bildeten sie mit ihren Verwandten riesige Wälder, die uns heute noch als Steinkohle erhalten sind. Die Farne wurden zu dieser Zeit teilweise bis zu 30 Meter hoch. Nur in den Tropen gibt es heute noch einige baumförmige Arten. Bei uns ist der Adlerfarn mit etwa zwei Meter Höhe die größte Art. Ein großer Teil der einst existierenden Farnarten ist vor rund 66 Millionen Jahren in Folge eines gewaltigen Asteroiden-Einschlags ausgestorben. Eine Folge war ein globaler Kälteeinbruch, der etwa 70 bis 75 Prozent aller damaligen Arten zum Opfer fielen. Ein Nachfahre der wenigen Schachtelhalme, die diese Klimakatastrophe überlebten, ist der in Deutschland verbreitete Ackerschachtelhalm. Heute kommen in Deutschland und den angrenzenden Ländern noch 17 Gattungen mit etwa 50 Arten vor, von denen einige sehr selten sind. Weltweit gibt es etwa 320 Gattungen der Farne und Farnverwandten mit ca. 12.000 Arten, von welchen oft noch mehrere Sorten existieren.
Pflanzen begannen vor rund 450 Millionen Jahren das Land zu besiedeln. Neben Moosen und Flechten gehören Farne zu den ältesten Pflanzenarten auf der Erde. Nach heutiger Auffassung haben sie sich vor etwa 400 bis 450 Millionen Jahren aus Grünalgen der Gezeitenzone entwickelt. Manche Moose und Farne wiesen vor 350 Millionen Jahren bereits deutliche Ähnlichkeiten mit heutigen Arten auf. Es gilt als entwicklungsgeschichtliche Schlüsselinnovation, dass es sich bei Moosen und Farnen um Embryophyten handelt, dass also eine Generation die andere Generation auf sich trägt und ernährt.