Giraffe
Mit einer Höhe von bis zu sechs Metern sind GIRAFFEN die längsten Säugetiere der Welt. Allein ihr Hals kann zwischen zwei und drei Metern lang werden. Durch diesen Größenvorteil haben sie so gut wie keine Nahrungskonkurrenten. Die bis zu 1000 Kilogramm schweren Tiere ernähren sich vorwiegend von Blättern, Knospen und Trieben. Aufgrund ihres markanten Aussehens gelten sie als eines der Symbole Afrikas. Vor einigen Millionen Jahren lebten Giraffen in ganz Europa, Asien und Afrika. Die Vorfahren der Giraffe hatten kurze Hälse, wie das verwandte Okapi noch heute. Erst im Laufe der Evolution, wo lange Hälse in der Steppe bei der Nahrungsaufnahme von immer größerem Vorteil waren, bildete sich der extrem lange Hals heraus. Sie gehören nicht, wie bislang angenommen, einer einzigen Art an, sondern sind genetisch in vier unterschiedliche Spezies aufgeteilt (Süd-Giraffe, Massai-Giraffe, Netz-Giraffe und Nord-Giraffe).
In sieben Staaten sind die nur in Afrika vorkommenden Paarhufer bereits ausgestorben. Von der Nubischen Giraffe im Sudan und in Äthiopien gibt es nur noch wenige hundert Exemplare. Größere Giraffenpopulationen leben nur noch in Ost- und im südlichen Afrika. Wie die Weltnaturschutzunion (IUCN) am 7. Dezember 2016 auf der UN-Artenschutzkonferenz im mexikanischen Cancún mitteilte, geht die Zahl der Giraffen stark zurück. In den vergangenen 30 Jahren sei die Population um knapp 40 Prozent gesunken – von seinerzeit noch rund 160.000 Tieren auf inzwischen nur noch gut 97.000. Hauptgrund dafür ist der Verlust des Lebensraums: 50 Prozent der Erdoberfläche sind inzwischen vom Menschen in Beschlag genommen, fast zehn Prozent mehr als noch vor 25 Jahren. Auf der neuen Roten Liste rückte die Giraffe von der Kategorie „ungefährdet“ auf „gefährdet“. Von der Westafrikanischen Giraffe, einer Unterart der Nord-Giraffe, existieren nur noch 400 wildlebende Tiere (allesamt in einer kleinen Region in Niger).
Wie der Northern Rangelands Trust (NRT) am 12. April 2021 bekanntgab, ist kenianischen Tierschützern die Rettung neun seltener Giraffen gelungen. Mit einer Barke seien die letzten beiden Rothschild-Giraffen, „NKarikoni“ und ihr Kälbchen „Noella“, von der Insel Longicharo im Baringo-See in West-Kenia, die zu versinken droht, am 10. April 2021 auf das Festland gebracht worden. In dem neuen Reservat der Ruko Community Conservancy sollen sich die Tiere der seltenen Unterart nun ansiedeln und vermehren, wie die Tierschützer mitteilten.