Herbstlaub

Der Laubbaum nutzt den Herbst quasi zur Generalreinigung. Sulfate, oxalsaurer Kalk und Kieselsäure werden als „Biomüll“ in die Blätter transportiert. In dieser Zeit wächst eine immer dickere Korkschicht zwischen Blattstiel und Zweig. Nach den ersten etwas strengeren Frösten fallen dann die für den Baum nutzlos gewordenen Blätter zu Boden.

Auf Grünflächen und unter Sträuchern und Hecken liegengelassenes HERBSTLAUB ist ein exzellentes, von der Natur vorgesehenes Bodenverbesserungsmittel. Verrottendes Laub führt dem Boden wichtige Nährstoffe zu. Es ist Lieblingsspeise der Regenwürmer, die Laubreste in ihre Gänge ziehen und verdauen. So wird die Humusversorgung des Bodens aufrechterhalten und Stickstoff, Phosphor und Kalium als Verdauungsprodukt eingebracht. Über den Winter wird das Laub von mikroskopisch kleinen Bodentieren zersetzt. Diese Blattfresser und Kerbtiere sind die Nahrung von Amseln, Rotkehlchen oder Spitzmäusen, die systematisch die alten Blätter nach Nahrung absuchen. Die Laubdecke ist lebenswichtiger Winterunterschlupf für den Marienkäfer. Viele Schmetterlingsraupen sowie überwinternde Erdkröten oder Grasfrösche brauchen den vor Eis und Frost schützenden warmen Laubmantel.

Während die Laubbäume in der kalten Jahreszeit Energie sparen müssen und darum ihre Blätter abwerfen, weil weniger Sonnenlicht und Wärme zur Verfügung stehen, können die Nadelbäume auf Sparflamme weiterleben. Ihre wachsartig überzogenen Nadeln oder Schuppen verdunsten über die geringe Oberfläche nur wenig Wasser. So können die Pflanzen nicht austrocknen. Das hat sie erdgeschichtlich zu einer der am längsten lebenden erfolgreichen Pflanzengruppen gemacht.


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