Höhlen, Höhlentiere

HÖHLEN, natürlich entstandene unterirdische Hohlräume, die groß genug sind, um von Menschen betreten zu werden, bilden sich durch geologische Prozesse. Von einem Höhlensystem spricht man im Zusammenhang mit längeren Höhlen, bei denen man einen Hauptgang und einige Nebengänge unterscheiden kann.

In den Gewässern rund um die Bahamas existiert das dichteste Höhlensystem der Welt. Frösche, Fledermäuse, Krebse, Eidechsen und Krabben finden hier einen optimalen Lebensraum.

Die Malcham-Höhle unter dem Berg Sodom am Toten Meer in Israel ist mit einer Gesamtlänge von gut zehn Kilometern die längste bekannte Salzhöhle der Welt. Salzhöhlen sind selten. Sie entstehen nur in sehr trockenen Regionen, in denen Salzschichten bis an die Erdoberfläche gedrückt werden, etwa durch Bewegungen in der Erdkruste.

Um in der Öffentlichkeit und bei Behörden auf die kaum bekannte zoologische Artenvielfalt in unterirdischen Lebensräumen hinzuweisen, wählt der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. seit 2009 ein Höhlentier des Jahres aus. Höhlentier des Jahres 2024 (und zugleich Europäische Spinne des Jahres 2024) ist die Gefleckte Höhlenspinne.

 

Die Entdeckung der Langsamkeit. Atmen Sie tief und bewusst ein und aus. Lesen Sie die folgenden Zeilen in aller Ruhe. Denn darum geht es. Lassen Sie sich Zeit. So wie die Stalaktiten und Stalagmiten der Carlsberg Caverns. Ihre Entstehung innerhalb der Höhle begann vor 500.000 Jahren. Pro hundert Jahre wachsen die Tropfsteine vielleicht zwei Zentimeter aufeinander zu. Ein nach menschlichen Maßstäben äußerst langsamer Prozess, der die wunderbarsten Formationen hervorbringt. Ist das langweilig? Wahrscheinlich. Aber schön. (Aus: Publik-Forum Nr. 4/2012, S. 2)

 

  • Stefan Zaenker, Alexander Weigand, Klaus Bogon, Die Höhlentiere Deutschlands. Finden – Erkennen – Bestimmen, Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2020

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