Kosmische Strahlung

Als KOSMISCHE STRAHLUNG bezeichnet man den Teilchenhagel, der ununterbrochen auf die Erdatmosphäre prasselt. Die Teilchen bestehen vorwiegend aus Protonen, daneben aus Elektronen und vollständig ionisierten Atomen. Auf die äußere Erdatmosphäre treffen zirka 1000 Teilchen pro Quadratmeter und Sekunde. Durch Wechselwirkung mit den Gasmolekülen entstehen Teilchenschauer mit einer hohen Anzahl von Sekundärteilchen, von denen aber nur ein geringer Teil die Erdoberfläche erreicht.

Die Quellen der schnellen Teilchen sind noch weitgehend unerforscht. Unter anderem sendet die Sonne unentwegt kosmische Teilchen aus, den Sonnenwind. Die am 22. September 2017 im Fachblatt Science veröffentlichte Analyse der Messdaten des Pierre-Auger-Observatoriums in Argentinien zeigt, dass die energiereichsten Teilchen der Kosmischen Strahlung nicht aus der Milchstraße, sondern aus benachbarten Galaxien stammen. Allerdings können die Forscher bisher nur eine an Galaxien besonders reiche Region des Weltalls als Ursprung verantwortlich machen, nicht einzelne Objekte.

Das Magnetfeld der Erde bildet einen Schutzschild gegen kosmische Strahlung. Würde es schwächer werden, wären die Erde und seine Bewohner diesen gefährlichen Teilchen aus dem All ausgeliefert – denn ähnlich wie Röntgenstrahlung in hohen Dosen schädigt kosmische Strahlung Zellen. Das Erdmagnetfeld ist also die Bedingung dafür, dass auf einem Planeten Leben entstehen kann. Da die kosmische Strahlung Veränderungen im Erbgut bewirken kann, betrachten Biologen sie aber auch als einen wichtigen Motor für die Evolution; ohne sie hätte die Natur wohl kaum die heute zu beobachtende Artenvielfalt hervorgebracht.


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