Mars
Der MARS ist, von der Sonne aus gesehen, der vierte Planet im Sonnensystem und der äußere Nachbar der Erde. Er ist der erdähnlichste Planet. Sein Durchmesser ist mit knapp 6800 Kilometer etwa halb so groß wie der Erddurchmesser, sein Volumen beträgt gut ein Siebentel der Erde. Damit ist der Mars nach dem Merkur der zweitkleinste Planet des Sonnensystems. Mit einer durchschnittlichen Entfernung von 228 Millionen Kilometern ist er rund eineinhalb Mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde. Wegen seiner orange- bis blutroten Farbe wurde er nach dem römischen Kriegsgott Mars benannt und wird oft auch als der rote Planet bezeichnet. Diese Färbung geht auf Eisenoxid-Staub (Rost) zurück, der sich auf der Oberfläche und in der dünnen CO2-Atmosphäre verteilt hat. Da die Rotationsachse des Mars ähnlich wie die der Erde um 25 Grad zur Senkrechten auf seiner Bahnebene geneigt ist, kommt es auf dem Planeten ebenfalls zu Jahreszeiten. Sie dauern allerdings etwa doppelt so lange wie die irdischen, da Mars zwei Jahre benötigt, um einmal um die Sonne zu gelangen.
Der über 24 Kilometer hohe Mars-Vulkan Olympus Mons ist der höchste Berg und der gewaltigste Vulkan unseres Sonnensystems. An seiner Basis hat er einen Durchmesser von etwa 600 Kilometern. Die Caldera – die runden Einsturzkrater in der Mitte – erreicht eine Tiefe von drei Kilometern. Die gewaltige Höhe von Olympus Mons wurde möglich, weil die Anziehungskraft auf dem Roten Planeten geringer ist als auf der Erde.
Olympus Mons liegt in der sogenannten Tharsis-Aufwölbung, einer Vulkanprovinz, die so groß wie ganz Europa ist. Am östlichen Rand von Tharsis beginnt eine zweite geologische Struktur von gewaltigen Dimensionen: das Talsystem der Valles Marineris. Mit den Valles Marineris, einem insgesamt mehr als 4000 Kilometer langen und bis zu sieben Kilometer tiefen, oft auch Grand Canyon des Mars bezeichneten Graben besitzt der Mars das größte Grabenbruchsystem des Sonnensystems. Im Jahr 2017 haben Wissenschaftler von der Tschechischen Akademie der Wissenschaften auf dem Grund der Valles Marineris ein Gebiet mit 130 kleinen Vulkanen entdeckt – wo einst vielleicht sogar Leben existiert haben könnte. Im Osten des Talsystems stießen die Wissenschaftler auf Minerale mit einem hohen Siliziumanteil und an einem Kegel sogar auf opalartige Substanzen. Opale sind amorphe, wasserhaltige Silikatminerale, die keine Kristallstruktur ausgebildet haben. Diese Zusammensetzung kann entstehen, wenn Minerale aus übersättigten heißen Lösungen ausfallen und mineralisieren. Auf der Erde bildet eine solche warme, energiespendende und mineralreiche Umgebung den optimalen Lebensraum für Mikroorganismen.
Der Mars besitzt zwei kleine, unregelmäßig geformte Monde, die 1877 entdeckt wurden: Phobos und Deimos (griechisch für Furcht und Schrecken).
Forscher haben nach eigenen Angaben erstmals einen See aus flüssigem Wasser auf dem Mars gefunden. Der rund 20 Kilometer breite See liegt demnach rund 1,5 Kilometer unter dem Eis des Mars-Südpols. Das berichtet ein Team um Roberto Orosei vom italienischen Nationalen Institut für Astrophysik in Bologna am 24. Juli 2018 im US-Fachblatt Science.