Merkur
Wie die Erde zählt MERKUR zu den Gesteinsplaneten und wird damit als „erdähnlicher Planet“ bezeichnet. Mit nur 4878 Kilometer Durchmesser, das entspricht einem Drittel des Erddurchmessers, ist er der kleinste der acht Planeten unseres Sonnensystems und nur wenig größer als der Erdmond. Und er ist auch der schnellste Planet in unserem Sonnensystem: In knapp 88 Tagen rast dieser sonnennächste Planet einmal um die Sonne. Alle vier Monate überholt der kleine Planet die Erde auf der Innenbahn und wechselt somit vom Abend- auf den Morgenhimmel. Einmal in 59 Tagen dreht er sich um seine Achse. Ein Tag auf Merkur, also die Zeit von einem Sonnenaufgang bis zum nächsten, dauert 176 irdische Tage. Merkur besitzt keine Atmosphäre. Seine kraterübersäte, tote Gesteinsoberfläche ist gnadenlos den Strahlen der Sonne ausgesetzt. Merkur zeigt die größten Temperaturunterschiede aller Planeten. Fast drei Monate lang ist die Merkurnacht, in der die Temperatur bis auf minus 183 Grad Celsius absinkt. Am Merkurtag steigt die Temperatur der Gesteinsoberfläche bis auf 427 Grad Celsius. Die Bahn des Merkur weicht am stärksten von allen Bahnen der Planeten von der Kreisform ab. Merkur kommt der Sonne bis auf 46 Millionen Kilometer nahe, im fernsten Punkt trennen ihn 70 Millionen Kilometer vom Zentralgestirn.
Als einziger Gesteinsplanet besitzt Merkur ein globales Magnetfeld, das jedoch deutlich, nämlich etwa 150-mal schwächer ist als das irdische. Ursache ist der Sonnenwind, berichteten Wissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig (publiziert in der Zeitschrift „Science“ vom 22. Dezember 2011). Er wirke dem inneren Dynamoprozess Merkurs entgegen und schwäche auf diese Weise das Magnetfeld ab.
Von allen Planeten unseres Sonnensystems ist Merkur der unbekannteste.