Polarlicht
Zu den schönsten und eindrucksvollsten Himmelserscheinungen gehört das POLARLICHT (als Nordlicht am Nordpol wissenschaftlich Aurora borealis, als Südlicht am Südpol Aurora australis). Das Naturphänomen entsteht durch Eruptionen an der Sonnenoberfläche: Elektrisch geladene Sonnenpartikel, die sich zum Sonnensturm formen und nach rund 18 Stunden die Erdatmosphäre erreichen, werden entlang der Magnetfeldlinien zu den Polen gelenkt und treffen auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre. Durch die Anregung von Sauerstoff- und Stickstoffatomen in Höhen zwischen 100 und 1000 Kilometern entstehen die unterschiedlichen Farben, je nachdem, um welches Atom in welcher Höhe es sich handelt. Das Nordlicht-Oval erstreckt sich über Kanada, Alaska, den nördlichsten Teil Sibiriens, Südgrönland, Island und Nordnorwegen, Nordschweden und Nordfinnland. Durch erhöhten Druck des Sonnenwinds auf das Erdmagnetfeld wandern die Polarlichtzonen auch in niedrigere beziehungsweise südlichere Breiten, sodass das Polarlicht zum Beispiel auch in Deutschland beobachtet werden kann. Eine Polarlicht-Vorhersage für Deutschland findet man hier.
Zwischen Oktober und März besteht die beste Gelegenheit, diese außergewöhnliche Erscheinung häufig und klar zu sehen. Das Polarlicht zeigt sich in vier Phasen. Durch die Bewegung in der Atmosphäre werden zunächst Atmosphärenpartikel aktiviert. Dabei zeigen sich leichte weiß-grau-grünliche Schleier am Himmel. Wenn die Sonnenpartikel die Erdatmosphäre erreichen und auf der Tagseite eindringen, wird die Farbe intensiver, die Lichter sind als Bänder zu sehen. Am stärksten sind die Nordlichter in der dritten Phase zu sehen, wenn die Sonnenpartikel auf der Nachtseite in die Erdatmosphäre hineingeschleudert werden. Für zehn bis 15 Minuten tanzen die Nordlichter dann am Himmel, ehe das Licht langsam über Schleier und Bänder verschwindet.
„Das erste Mal Polarlicht zu sehen, ist unheimlich – und ergreifend. Wie ein zitterndes Chiffontuch zieht es über den nachtblauen Himmel, grün, hellgrün, leicht gelbe Schattierungen, immer in Bewegung. Kleine Blitze funken dazwischen, verlieren sich hinter den dunklen Felsen, bäumen sich zu neuen Kaskaden auf. Ein Schauspiel voller Höhepunkte… Es erscheint so unzuverlässig wie eine Diva, gibt sich glamourös, verschwindet so schnell, wie es gekommen ist. Es ist wunderschön. Und leider nicht annähernd zu beschreiben.“ Im Juli 2012 haben Forscher herausgefunden, dass Polarlichter auch weit hörbar knallen können.