Sand

Je nach Korngröße wird Gesteinsmaterial von Geologen unterschiedlich benannt. Alles was größer als 6,3 Zentimeter ist, heißt Stein. Material zwischen 6,3 Zentimetern und zwei Millimetern bezeichnen Geologen als Kies. SAND sind Körnchen zwischen zwei Millimetern und 0,063 Millimetern Durchmesser. Von 0,063 Millimetern bis 0,0002 Millimetern spricht man von Schluff. Alles was noch kleiner ist, wird als Ton bezeichnet.

Sand entsteht über Jahrmillionen hinweg in einem Hochgebirge oder Felsmassiv. Sonne, Regen, Frost, Wind und Kleinstlebewesen zersetzen selbst härtestes Gestein – sogar zu feinem Quarzsand. Der wird vom Wind in alle Himmelsrichtungen getragen und lagert sich meist in Senken ab. Auch fließende Gletscher zerreiben Gestein zu Sand, der als Sediment in Flüssen abfließt. Auf seiner Reise flussabwärts Richtung Meer lagert sich das Material entlang der Ufer oder am Grund von Seen ab. Am Meer entstehen Sandstrände, wenn Flüsse große Mengen an verwittertem Gestein in die Ozeane transportieren und am Strand ablagern. Auch im Meer, wenn Korallen und Muscheln zerrieben werden, entsteht Sand.
Auf jedem Sandkorn im Meer siedeln bis zu 100.000 Bakterien. Dies fanden Forscher des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen heraus, die erstmals im Detail das Leben der Mikroorganismen auf einzelnen Körnern untersuchten. Die Bakterien besiedeln diese demnach nicht gleichmäßig, sondern ballen sich in winzigen Rissen und Kuhlen. Diese böten Schutz vor gefräßigen Räubern und vor der Kollision mit anderen Sandkörnern, wenn diese im Wasser herumgewirbelt würden. Für ihre am 1. Dezember 2017 in der Fachzeitschrift „The ISME Journal“ veröffentlichte Untersuchung nutzten die Bremer Wissenschaftler Sandproben aus der Nordsee bei Helgoland. Durch die massenhafte Präsenz von Bakterien seien sandige Küsten und Meeresböden riesige natürliche Filter, erklärten die Bremer Forscher. Auf den Körnern lebten verschiedene Arten, die etwa Kohlenstoff und Stickstoff aus dem Meer oder aus dem Wasser von einmündenden Flüssen verarbeiteten. Diese spielten daher eine wichtige Rolle im Ökosystem der Meere und der Erde insgesamt.


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