Schmetterlinge – „Kinder der Sonne“, „Edelsteine der Lüfte“, „schillernder Adel unter den Insekten“

In der großen Welt der Insekten sind die SCHMETTERLINGE wohl die beliebtesten Vertreter: Sie strahlen Leichtigkeit und Ruhe aus und begeistern durch vielfältige Farben und Muster. Mit geschätzten 200.000 Arten (jährlich werden etwa 700 Arten neu entdeckt!) gehört der „schillernde Adel unter den Insekten“ zu den vielfältigsten Tiergruppen unseres Planeten. Kein Wunder! Die bunten Flatterwesen haben fast alle Lebensräume – ob arktische Tundra, Hochgebirge oder tropischen Regenwald – besiedelt. In Deutschland sind laut Bundesamt für Naturschutz (2020) mindestens 60 Schmetterlingsarten bereits ausgestorben. 494 weitere seien vom Aussterben bedroht oder unterschiedlich stark gefährdet. Insgesamt gebe es rund 3700 Arten. Nach Angaben des Nabu gibt es in Deutschland fast 200 Tagfalterarten. Etwa 70 Prozent davon sind bedroht und stehen auf der Roten Liste.

In kaum einer anderen Tiergruppe herrscht eine derartige Vielfalt an Formen und Farben wie bei den Schmetterlingen: Unter den fast 4.000 Schmetterlingsarten, die unsere Wiesen, Wälder, Felder, aber auch unsere Gärten bevölkern, gibt es neben Winzlingen mit einer Flügelspannweite von gerade einmal zehn Millimetern Riesen, deren ausgebreitete Flügel 16 Zentimeter messen. Viele Falter prangen in den herrlichsten Farben, während andere auf ein Tarnkleid setzen, das sie mit der Umgebung regelrecht verschmelzen lässt. Der überwiegende Teil der Schmetterlinge sind Nachtfalter (zu ihnen gehören drei Viertel aller Schmetterlinge Mitteleuropas), die für Ökosysteme von besonderer Bedeutung sind, denn sie bestäuben Pflanzen und stellen zudem eine wichtige Nahrungsquelle für andere Tiere dar. Etwa 190 Schmetterlinge zählen zu den Tagfaltern. Manche sind Generalisten und kommen fast überall vor, andere sind dagegen Spezialisten und benötigen ganz bestimmte Bedingungen, um zu überleben.

Allen Schmetterlingen gemeinsam ist: die Entwicklung vom Ei zur Raupe zur Puppe zum Schmetterling. Nach der Paarung legt das Weibchen seine Eier normalerweise auf die Pflanzen, an denen später die Raupen fressen. Bei den meisten Arten schlüpft nach etwa acht Tagen aus den Eiern das erste Raupenstadium. Jetzt beginnt das Fressen. Und jedes Mal, wenn ihre Haut zu eng wird, häutet sich die Raupe. Nach einer letzten Häutung wandelt sich die Raupe zur Puppe. Damit aus der Raupe ein Schmetterling werden kann, löst diese sich im Kokon komplett auf. Aus dem „Raupen-Brei“ setzt sich der Schmetterling ganz neu zusammen. Und nach etwa zwei Wochen schlüpft der Falter. Bis er davonfliegen kann, dauert es aber noch ein bisschen, denn seine Flügel müssen noch aushärten.

Im Altgriechischen heißt Schmetterling „Psyche“, gleichbedeutend mit Hauch, Atem, Seele. Dieser Ausdruck wurde vor allem für Nachtfalter verwendet; für Tagfalter findet er sich erst in hellenistischer Zeit.

Die Naturschutzstiftung des BUND NRW und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen (das sind Forschende mit der Kernkompetenz Schmetterlinge) küren seit 2003 den Schmetterling des Jahres, um auf die Bedeutung und Bedrohung der Arten aufmerksam zu machen. Zum Schmetterling des Jahres 2024 ist der Mosel-Apollofalter ernannt worden.

Das Landkärtchen war in Deutschland, Österreich und der Schweiz Insekt des Jahres 2023.

 


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