Sommer
Die Jahreszeiten sind der geheime Motor allen Lebens auf der Erde.
Seit Ende der Eiszeit prägen sie den Rhythmus der Natur.
Menschen, Tiere und Pflanzen richten sich nach ihnen.
Geh aus, mein Herz, und suche Freud
in dieser lieben Sommerzeit
an deines Gottes Gaben;
schau an der schönen Gärten Zier
und siehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben.
Die Bäume stehen voller Laub,
das Erdreich decket seinen Staub
mit einem grünen Kleide;
Narzissus und die Tulipan,
die ziehen sich viel schöner an
als Salomonis Seide.
Die Lerche schwingt sich in die Luft,
das Täublein fliegt aus seiner Kluft
und macht sich in die Wälder;
die hochbegabte Nachtigall
ergötzt und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Tal und Felder.
Paul Gerhardt (1607–1676, evangelisch-lutherischer Theologe, gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Kirchenlieddichter)
In 365 Tagen läuft die Erde einmal um die Sonne. Da die Erdachse um 23,5 Grad geneigt ist, fällt das Sonnenlicht im Verlauf des Jahres mit unterschiedlichem Winkel auf die Erde. Dadurch entstehen die Jahreszeiten.