Weizen

Der WEIZEN stammt aus dem Vorderen Orient und ist nach der Gerste die zweitälteste Getreideart. Die ältesten Nacktweizenfunde stammen aus der Zeit zwischen 7800 und 5200 v. Chr. Die ersten angebauten Weizenarten waren Einkorn und Emmer. Beide Sorten enthalten weit mehr Proteine als der moderne Weizen. Mit seiner Ausbreitung nach Nordafrika und Europa gewann er grundlegende Bedeutung. Der heutige Saatweizen ging aus der Kreuzung mehrerer Getreide- und Wildgrasarten hervor. Die globale Anbaufläche von Weizen war im Jahr 2019 mit 218 Millionen Hektar größer als für jede andere Nahrungspflanze.

Die Samen des wilden Weizens bohren sich mit ihren beiden Ährenborsten (Grannen) trickreich in die Erde, berichteten Potsdamer Forscher im Jahr 2007 in der Zeitschrift Science. Die langen Anhänge sorgen zunächst dafür, dass der Samen mit dem Korn voran auf dem Boden landet. Steckt es dann in der Erde, verwandeln sich die Grannen in einen Bohrer. Als Antrieb des Bio-Bohrers dient die Luftfeuchtigkeit: Während des meist trockenen Tages verlieren auch die Grannen Feuchtigkeit und biegen sich dabei nach außen – wie ein immer breiter werdender Buchstabe V. In der feuchten Nachtluft biegen sie sich zurück. Diese Bewegungen schieben das Korn in die Erde.


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