Zum 1. August 1917

Apostolisches Mahnschreiben „Dès le début“ Papst Benedikt XV. drei Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs.

Der nach den französischen Anfangsworten des Apostolischen Mahnschreibens auch Dès le début (deutsch: „seit dem Beginn [Unseres Pontifikats]“) genannte Friedensappell stellte den Höhepunkt, aber auch den erfolglosen Abschluss der Friedensbemühungen Papst Benedikts XV. im Ersten Weltkrieg dar.

Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII., seit dem 20. April 1917 Nuntius der Apostolischen Nuntiatur in München, verhandelte vom 26. bis 28. Juni mit Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg, während Kaiser Wilhelm II. ihn am 29. Juni für 30 Minuten empfing. Am 24. Juli unterbreitete Pacelli dem Kaiser einen Vermittlungsentwurf mit sieben Friedensbedingungen und beantwortete dessen Einwände. In der durch seinen Bericht genährten Annahme, der Kaiser sei kompromissbereit, veröffentlichte Papst Benedikt XV. am 1. August seinen Friedensappell. Mit einer Fülle konkreter Details baute er den verfeindeten Lagern goldene Brücken: kontrollierte Abrüstung, internationale Schiedsgerichte, wechselseitiger Verzicht auf Gebietsgewinn und Reparationen. Das Gleichgewicht der Mächte und die Ruhe der Völker, so Papst Benedikts Grundsatz, basierten weit mehr auf der Achtung vor fremden Rechten als auf der Stärke der eigenen Rüstung. Doch die Vorschläge aus dem Vatikan ernteten lediglich höflichen Beifall. Alle Kriegsparteien lehnten die darin enthaltenen Vorschläge ab.


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