Zum 12. November 1989

„Dolores, diese Blume des 20. Jahrhunderts, lebt im täglichen Handeln Tausender Männer und Frauen in Spanien und der Welt weiter, die eine Gesellschaft ersehnen, in der das Leben und die Menschen im Mittelpunkt aller gesellschaftlichen und politischen Initiativen stehen.“ So würdigt die Kommunistische Partei Spaniens ihre Ehrenvorsitzende Dolores Ibarruri, genannt „La Pasionaria“, die Leidenschaftliche. – „Mit 22 Jahren schrieb sie im lokalen Kirchenblatt in der Passionswoche – daher ihr Rufname – ihren ersten Artikel für die Rechte der Arbeiter. (‚La Pasionaria‘ ist auch das spanische Wort für die Passionsblume, in Spanien Symbol für das Leiden Christi.) ‚La Pasionaria‘ elektrisierte die Republikaner mit ihren Brandreden. Ihre Aussprüche ‚no pasaran‘ (sie werden nicht durchkommen) und ‚Lieber aufrecht sterben als auf den Knien leben‘ wurden zu Leitworten für die Soldaten und die Zivilbevölkerung. Die bekannteste Frau Spaniens war keine Theoretikerin, sondern einfach und tatkräftig, immer auf der Straße, in der Mine oder an der Front – ein Bollwerk von Menschlichkeit gegen den Faschismus.“ (Aus einem Nachruf von Werner Herzog in der Frankfurter Rundschau vom 14. November 1989; Hervorhebungen: C.P.)


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