Zum 16. Januar 1987

Das entscheidende Datum seines Lebens war der 30. Januar 1933: Machtübernahme Hitlers. Dem 16jährigen Oberschüler wurde klar, dass Unrecht und Unterdrückung überwunden werden können. „Damals habe ich mich dem Widerstand angeschlossen und habe ihn seitdem nie wieder verlassen.“ Als Quintessenz seiner eigenen Biografie fasste er zusammen: „Es geht um ständiges Kämpfen und um ständiges Beten, um politisches Engagement und um Stillewerden vor Gott.“

 

Zitat:

Wir waren einmal in einer Favela (in Lateinamerika) und sprachen mit einer Frau, die die Leiterin einer Gruppe von Menschen war, die sich organisiert hatten, um ein besseres Leben zu organisieren, und nachdem sie uns erzählt hatte, was sie Tag für Tag tun, um irgendwie sich selbst zu verteidigen, sagte sie mir: Wissen Sie, zwei Mal pro Woche lesen wir die Bibel zusammen. Es ist klar, dass sie die Bibel nicht lesen als ein religiös beruhigendes Buch, sondern als das Buch, das alles in Frage stellt im Namen der Revolution Gottes, seines Reiches, das kommt, das sich annähert und das jetzt ermöglicht, dass diese Welt anders wird, also keine Religion der anderen Welt, sondern eine Religion, die damit verbunden ist, dass man kämpft, damit diese Welt anders wird.

George Casalis im Gespräch mit Herwig Sander in einer Sendung des SFB im Jahr 1987


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