Zum 18. Oktober 2019

Hunderttausende trotzten der brutalen Polizeigewalt und demonstrierten wochenlang. 34 Menschen kamen zu Tode.

Am 25. Oktober 2020 sprachen sich in einer Volksabstimmung mehr als 78 Prozent aller Wählerinnen und Wähler dafür aus, die 40 Jahre alte Verfassung aus der Zeit der Pinochet-Diktatur abzuschaffen und ein komplett neues Grundgesetz zu schreiben. So stand am Ende die Constituyente, die verfassunggebende Versammlung Chiles, die Anfang Juli 2021 ihre Arbeit aufnahm. Sie wählte Elisa Loncón, eine Angehörige des Mapuche-Volks, zur Vorsitzenden. Am 4. Juli 2022 legte eine vom Volk gewählte Kommission mit 154 Mitgliedern den Entwurf der neuen Verfassung vor. Sie hätte die Rechte auf Wohnraum, Gesundheit und Bildung garantiert. Alle Staatsorgane sollten zur Hälfte mit Frauen besetzt werden. Und erstmals wäre das Selbstbestimmungsrecht indigener Gemeinschaften gesetzlich verankert worden. Am 4. September 2022 wurde über den Entwurf abgestimmt: 38 Prozent der Bevölkerung stimmten ihm zu, 62 Prozent lehnten ihn ab.

Am 11. März 2022 nahm mit der Vereidigung des Kabinetts um Gabriel Boric das aktuell wohl progressivste Regierungsprojekt des Planeten die Arbeit auf.


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