Zum 20. Dezember 1999

Die „Baumfrau“ Julia „Butterfly“ Hill verlässt nach 738 Tagen den Baumriesen „Luna“.

„Amerikanische Umweltschützerin verließ jetzt die Baumkrone. Der Baumriese Luna bleibt stehen. Holzgesellschaft gab nach über zwei Jahren Protest klein bei: Es ist die Geschichte des Kampfs einer Einzelnen gegen die scheinbare Übermacht einer reichen texanischen Holzverwertungs-Gesellschaft. Auf einer hölzernen Plattform, kaum größer als ein Doppelbett, nur von einigen Planen und Decken geschützt und von Freunden mit Lebensmitteln versorgt, trotzte sie 737 Tage lang den eiskalten Winterstürmen, sommerlicher Gluthitze und den Schikanen der Holzfäller, die immer wieder provozierend mit gewaltigen Sägen vor ‚Luna‘ auftauchten. Und tatsächlich schaffte es die junge Frau, dass der riesige, rund 600 Jahre alte Redwood-Baum nahe der nordkalifornischen Küste, der so etwas wie ein Gefährte und Lebenspartner für sie geworden war, nicht gefällt werden durfte.“ (Nürnberger Nachrichten vom 20. Dezember 1999).

„Am 10. Dezember 1997 hatte Julia Hill den Kampf gegen die Abholzung der Redwood-Wälder aufgenommen und war nahe Stafford im US-Bundesstaat Kalifornien auf einen 600 Jahre alten Baumriesen geklettert. Sie hat erreicht, dass dieser Baum verschont und ‚unter keinen Umständen, tot oder lebendig, entfernt werden‘ darf und auch die benachbarten Redwood-Bäume auf einer Fläche von rund einem Hektar stehen bleiben dürfen. So steht es in einem Vertrag, den Hill mit dem Holzkonzern Pacific Lumber geschlossen hat. Für entgangene Gewinne muss sie 50.000 Dollar an den Holzkonzern zahlen.“ (Frankfurter Rundschau vom 20. Dezember 1999)


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