Zum 28. Dezember 1957
„Das große Ziel der nach 1910 entstandenen verschiedenen Strömungen der ökumenischen Bewegung war es, die getrennten Kirchen zur Einheit zu führen. Verkürzt ausgedrückt, ging es also zunächst um die Schaffung einer organisatorischen Struktur. Demgegenüber legte der IMR besonderen Wert auf das christliche Zeugnis in der Welt. Einheit ohne gemeinsames Zeugnis, dies wäre für die Mitglieder des Missionsrates zu wenig gewesen… Heute wird die Vereinigung der beiden Organisationen häufig als ‚Beitritt’ der Mission zum Ökumenischen Rat der Kirchen dargestellt – was historisch falsch ist. Denn dabei wird übersehen, dass in Neu Delhi ein ‚neuer ÖRK’ entstanden ist: Er wurde nicht nur zahlenmäßig größer, sondern auch durch Organisationen bereichert, die die besondere Dynamik der Mission in die ökumenische Bewegung gebracht gaben.“ (Martin Keiper in: Eine Welt 2/2008, S. 30)