Zum 3. August 2014
Am 3. August 2014 überfielen Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) die Stadt Sindschar im Nordirak, in der seit Jahrhunderten die religiöse Minderheit der Jesiden (sie selbst bezeichnen sich als „Êzîden“) zu Hause ist. Die IS-Krieger töteten Tausende von Jesiden, vor allem Männer, verschleppten und versklavten Tausende von jesidischen Frauen. Bis heute werden mehr als 2500 von ihnen vermisst.
Die Verbrechen an den Jesiden wurden im Jahr 2014 von den Vereinten Nationen, im Jahr 2016 vom Europäischen Parlament und im Jahr 2023 auch vom Deutschen Bundestag als Völkermord anerkannt; im gleichen Jahr fiel vor einem deutschen Gericht das weltweit erste Urteil gegen einen Täter des IS im Zusammenhang mit dem Völkermord.