Zum 31. März 1950

Mit weit mehr als 6000 Menschen war das „Gelbe Elend“, der bereits in der NS-Zeit berüchtigte Knast mit der gelben Klinkerfassade im sächsischen Bautzen, völlig überbelegt. Die Hilferufe der Häftlinge hallten weit über die Gefängnismauern: „Wir wollen nicht verrecken!“ und „Wir rufen das Rote Kreuz!“ Sie schrien, bis sie heiser waren und die Volkspolizei die Revolte brutal niedergeschlagen hatte. Etliche Insassen wurden schwer verletzt. Zwei aus dem Gefängnis geschmuggelte Briefe wurden durch SPD-Chef Herbert Wehner öffentlich verlesen. Britische und niederländische Zeitungen berichteten daraufhin über die Stadt und ihr Gefängnis. Die Empörung verebbte aber bald, und in der DDR blieb Bautzen bis zum Ende tabu.

Um die Erinnerung an die Revolte zu bewahren, veröffentlichte Harald Knaußt, der 1946 mit 17 Jahren nach Bautzen kam und dort bis 1955 einsaß, im Jahr 2011 das Buch „Der vergessene Aufstand“ mit Berichten ehemaliger Inhaftierter.


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