Zum 4. März 1999

Zum 50. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte entwarfen mehrere Nobelpreisträger in Paris das Manifest 2000 für eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit. Es wurde am 4. März 1999 in Paris vorgestellt und alle Welt zur Unterzeichnung aufgefordert, um es im September 2000 der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit 100 Millionen Unterschriften zu übergeben. Die Unesco wurde mit der Koordination beauftragt.

Der Text lautet:

Im Bewusstsein meiner Verantwortung für die Zukunft der Menschheit und insbesondere für die Kinder von heute und morgen verpflichte ich mich hiermit, in Alltag und Familie, Gemeinschaft und Arbeit, in meinem Land und meiner Region zur Einhaltung folgender Grundsätze:

1. Achtung der Würde jedes Menschen:
Ich will ohne Unterschied und Vorurteil das Leben und die Würde jedes Menschen anerkennen.

2. Gewaltfreie Konfliktbearbeitung:
Ich will Gewaltlosigkeit leben, indem ich selbst keine körperliche, sexuelle, seelische, wirtschaftliche oder soziale Gewalt anwende, insbesondere nicht gegenüber Schwächeren und Wehrlosen wie Kindern und Jugendlichen.

3. Solidarität:
Ich will meine Zeit und meine Mittel großzügig mit andern teilen, damit Ausgrenzung, Ungerechtigkeit sowie politische und wirtschaftliche Unterdrückung ein Ende finden.

4. Zivilcourage und Dialogbereitschaft:
Ich will freie Meinungsäußerung und kulturelle Vielfalt verteidigen und grundsätzlich den Dialog und das Interesse am anderen gegen Fanatismus, Verleumdung und Ausgrenzung setzen.

5. Nachhaltige Entwicklung:
Ich will mich für maßvolles Konsumieren und eine Entwicklung einsetzen, die allem Leben im Einklang mit der Natur auf unserem Planeten gerecht wird.

6. Demokratische Beteiligung:
Ich will zur Entfaltung meiner Gemeinschaft, zur vollen Gleichberechtigung der Frauen und zur Anerkennung der demokratischen Werte beitragen, damit wir alle gemeinsam neue Formen der Solidarität schaffen können.


RSS