Zum 5. August 1942
Janusz Korczaks genaues Todesdatum ist unbekannt. Seine Tagebuchaufzeichnungen enden mit dem 5. August 1942.
Janusz Korczak war mit seiner Anschauung, dass Kinder den Erwachsenen gleichwertig und mit Respekt zu behandelnde Menschen sind, seiner Zeit weit voraus und forderte umfassende Beteiligungsrechte für Kinder. Mit seiner konsequenten „Pädagogik der Achtung“ und dem konsequenten Einstehen für die Rechte der Kinder gilt er als Vorkämpfer der UN-Kinderrechtskonvention, die am 20. November 1989 verabschiedet wurde.
1919 fordert Janusz Korczak in seinem Buch „Wie man ein Kind lieben soll“ die Magna Charta Libertatis als ein Grundgesetz für Kinder, ein Abwehrrecht gegen die Erwachsenen.
Achtung: Entweder wir verständigen uns jetzt oder wir trennen uns für immer. Ich fordere die Magna Charta Libertatis als ein Grundgesetz für das Kind. Vielleicht gibt es noch andere – aber diese drei Grundrechte habe ich herausgefunden:
1. Das Recht des Kindes auf seinen Tod
Aus Furcht, der Tod könnte uns das Kind entreißen, entziehen wir es dem Leben; um seinen Tod zu verhindern, lassen wir es nicht richtig leben. Wir dürfen nicht allen Wagnissen vorbeugen.
2. Das Recht des Kindes auf den heutigen Tag
Um der Zukunft willen wird gering geachtet, was das Kind heute erfreut, heute traurig macht, heute in Erstaunen versetzt, ärgert und interessiert. Für dieses Morgen, das es weder versteht noch zu verstehen braucht, betrügt man es um viele Lebensjahre.
3. Das Recht des Kindes, so zu sein, wie es ist
Du kannst ein lebhaftes, aggressives Kind nicht dazu zwingen, gesetzt und leise zu sein; und ein misstrauisches und verschlossenes wird nicht offen und redselig werden.
Korczaks tiefgründigen und provokativen Gedanken zur Rolle der Erwachsenen und zur Aufgabe der Erziehung beeinflussen bis heute die Pädagogik.