Zum 5. Juni 1971
Als der Präfekt des Departments ankündigte, demnächst würden alle Juden erfasst, antwortete André Trocmé: „Wir wissen nicht, was ein Jude ist. Wir kennen nur Menschen.“
Zur Unterrichtung von ca. 300 Flüchtlingskindern wurde eine Friedensschule gegründet, die bis heute als Internatsschule mit internationaler Schülerschaft weitergeführt wird. Sie heißt heute Collège-Lycée Cévenol International; in den unterrichtsfreien Sommerferien finden dort Camps und Workshops zur Friedenserziehung und Gewaltfreiheit statt.
Eine von Überlebenden gestiftete Gedenktafel besagt, dass im Lauf der Besatzungsjahre fünf- bis sechstausend Juden Obdach und Hilfe in Le Chambon gefunden hätten.
Am 3. Juni 2013 wurde in Le Chambon-sur-Lignon ein Mahnmal eingeweiht.
Das Museum „Lieu de Mémoire au Chambon“ in Le Chambon-sur-Lignon stellt die Rettungsaktion dar.
Die amerikanische Stiftung „Chambon Foundation“ pflegt die Erinnerung daran.
Literatur:
- Hanna Schott, Von Liebe und Widerstand – das Leben von Magda und André Trocmé. Neufeld-Verlag, Schwarzenfeld 2011
- Christian Feldmann, Sie haben einfach nicht mitgemacht. Die eigensinnigen Gebirgler von Le Chambon ließen sich ihre Überzeugung von keiner noch so blutigen Hetzjagd austreiben, in: Publik-Forum Nr. 3/2009, 52–55
- Thomas Bastar, Verschwiegene Retter. Der französische Landpfarrer André Trocmé brachte ein ganzes Dorf dazu, jüdische Kinder vor dem Tod zu retten, in: Chrismon 05.2017, S. 59