Gentechnik: Aktion
AKTION
- Am 12. Januar 2021 erklärte Tansanias Regierung, alle Versuche mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) einzustellen. Als erstes Land in Afrika schützt Tansania damit die eigene Landwirtschaft davor, in die Abhängigkeit globaler Saatgutkonzerne zu geraten.
- Um Importe und Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen zu regeln, beschloss die Europäische Union Anfang des Jahrtausends ein strenges Zulassungsverfahren und eine Kennzeichnungspflicht.
Im Sommer 2023 hat die EU-Kommission eine Lockerung der Gentechnik-Regeln vorgeschlagen, für die sich im März 2025 eine Mehrheit der EU-Staaten ausgesprochen hat. Über das Vorhaben hat jetzt noch das Europaparlament abzustimmen. - Mexiko hat im März 2025 den Anbau von gentechnisch verändertem Mais verboten. In Artikel 4 der mexikanischen Verfassung heißt es jetzt, man wolle „der biologischen Vielfalt, der Ernährungssouveränität und der agrarökologischen Bewirtschaftung“ Vorrang einräumen. Beide Parlamentskammern stimmten mit großer Mehrheit für eine entsprechende Verfassungsänderung, die auf eine Initiative von Präsidentin Claudia Sheinbaum zurückgeht. Wegen des Freihandelsabkommens zwischen den USA, Kanada und Mexiko (Nafta) war es allerdings nicht möglich, wie angestrebt auch den Import von gentechnisch importiertem Mais zu untersagen.
- Für Bio-Lebensmittel ist Gentechnik verboten, weshalb das Bio-Zeichen Gentechnikfreiheit signalisiert.
- Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND).
- Save our Seeds (SOS) wurde 2002 von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft ins Leben gerufen und verteidigt die Nulltoleranz für die Verunreinigung von Saatgut mit gentechnisch veränderten Organismen. Im Auftrag des „Runden Tisches gegen Gentechnik“ gibt SOS den Informationsdienst Gentechnik heraus. Er präsentiert kritische Nachrichten zur Gentechnik in der Landwirtschaft und ist die wichtigste Quelle für die Gentechnik-kritische Bewegung in Deutschland.
- Gentechnikfreies Europa e.V.
- Ziel des Europäischen Netzwerks „Gentechnikfreie Regionen“ ist es, das Recht zu erreichen, in der eigenen Region über den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zu entscheiden. Darüber hinaus ist es eine bedeutende europäische Plattform für den Austausch von Informationen.
- In einem am 21. April 2021 veröffentlichten Positionspapier warnt ein breites Bündnis aus 94 zivilgesellschaftlichen Organisationen und Verbänden aus den Bereichen Umwelt-, Tier- und Naturschutz, Entwicklungspolitik, Kirchen, Verbraucherschutz, Landwirtschaft, Züchtung, Lebensmittelwirtschaft, Imkerei sowie Initiativen aus der Jugend- und Klimaschutzbewegung vor einer schleichenden Gentechnik-Deregulierung
- Das Gen-ethische Netzwerk e.V. (GeN) verfolgt die komplexen Entwicklungen in den Bio-, Gen- und Reproduktionstechnologien und arbeitet sie kritisch für die Öffentlichkeit auf.
- In dem Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. (VLOG) engagieren sich Menschen für eine Produktion von Lebensmitteln ohne Gentechnik. Er vergibt das Siegel „Ohne GenTechnik“ für Lebensmittel und das Siegel „VLOG geprüft“ für Futtermittel.
- Der Informationsdienst Gentechnik veröffentlicht kritische Nachrichten zur Gentechnik in der Landwirtschaft.
- Die Organisation Testbiotech klärt über die Risiken des Einsatzes der Gentechnik für Mensch und Umwelt auf und setzt kritische Akzente.
- Gentechnikfreie Regionen in Deutschland, ein Gemeinschaftsprojekt des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), ist ein Zusammenschluss von mehr als 30.000 Landwirten und mehr als 300 Gemeinden zu gentechnikfreien Regionen. Die Initiative bietet viele Möglichkeiten, sich für eine Landwirtschaft ohne Gentechnik zu engagieren sowie einen Überblick über gentechnikfreie Regionen in Deutschland.
- Der Naturkosthersteller Rapunzel hat im September 2017 mit mehreren Kooperationspartnern die Initiative Foodprint ins Leben gerufen. Die Aktion setzt sich für Saatgutvielfalt und eine gentechnikfreie Welt ein.