Kindersoldatinnen und Kindersoldaten: Aktion
AKTION
- Am 12. Februar 2002 ist das Zusatzprotokoll zur Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen, das sogenannte Kindersoldatenprotokoll, in Kraft getreten; es verbietet die Rekrutierung und den bewaffneten Einsatz von Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr.
- Die Vereinten Nationen wollen den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten stärken. Am 19. September 2012 verabschiedete der Sicherheitsrat eine Resolution, die die bestehenden Schutzmechanismen stärkt und die Arbeit der UN-Sonderbeauftragten für Kinder und bewaffnete Konflikte, Leila Zerrougui, unterstützt. Außerdem fordert die Resolution den Generalsekretär auf, weiter jährlich einen Bericht zur Lage von Kindern in bewaffneten Konflikten vorzulegen. Elf der 15 Sicherheitsratsmitglieder stimmten für den von Deutschland eingebrachten Entwurf. Pakistan, Russland, China und Aserbaidschan enthielten sich.
- Zusammen mit der UN-Sonderbeauftragten für Kinder in bewaffneten Konflikten hat Unicef im März 2014 die Kampagne „Children not Soldiers“ gestartet. Das Ziel: Bis 2016 sollen die sieben Regierungen, deren Truppen bisher noch Minderjährige rekrutieren oder einsetzen, in Zusammenarbeit mit den UN diese Praxis beenden. Darüber hinaus soll die Kampagne eine breite Öffentlichkeit auf das Problem aufmerksam machen und auf das Recht aller Kinder, in erster Linie Kinder zu sein. Mit Unterstützung von Unicef konnten seit 1998 mehr als 100.000 Kinder und Jugendliche demobilisiert werden – 2014 gab es Erfolge zum Beispiel in Südsudan, Myanmar und der Zentralafrikanischen Republik.
- Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hilft Kindersoldaten.
- Child Soldiers International (ehemals Coalition to Stop the Use of Child Soldier, Internationale Koalition gegen die Rekrutierung und den Einsatz von Kindersoldaten), ein im Mai 1998 gegründeter Zusammenschluss von inzwischen mehr als 500 Nichtregierungsorganisationen weltweit, engagiert sich für das Ziel, den Missbrauch von Kindern als Soldaten zu beenden und die Kindersoldaten zu rehabilitieren und reintegrieren.
- Das Deutsche Bündnis Kindersoldaten, ein Bündnis von zwölf Nichtregierungsorganisationen (u.a. Unicef, Terre des Hommes, Lutherischer Weltbund, Kindernothilfe und Amnesty International), das sich als Zweig der International Coalition to Stop the Use of Child Soldiers versteht, setzt sich unter anderem für das vollständige Verbot der Rekrutierung Minderjähriger ein. Bisher ist der freiwillige Militärdienst von Jugendlichen über 15 Jahren erlaubt, wenn sie nicht an Kampfhandlungen teilnehmen. Auch die deutsche Bundeswehr nimmt bis heute 17-jährige Freiwillige auf. 2016 hat die Zahl der von der Bundeswehr an der Waffe ausgebildeten Minderjährigen mit 1576 einen neuen Höchststand erreicht.
- Aktion Rote Hand.
- Die Kampagne „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“ fordert, das Rekrutierungsalter für den Militärdienst auf 18 Jahre anzuheben sowie jegliche Werbung bei Minderjährigen zu verbieten. Die Kampagne wird von Organisationen aus der Friedensbewegung, den Kirchen und den Gewerkschaften getragen, unter ihnen Pax Christi, Ohne Rüstung leben, das evangelische Zentrum Oekumene in Frankfurt und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Auf der Internetseite kann ein Brief an Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit der Aufforderung »Stoppen Sie die Rekrutierung unter 18-Jähriger!« unterzeichnet werden. Anlässlich des Weltkindertages am 20.9.2921 veröffentlicht die Kampagne ein bisher unveröffentlichtes Dokument aus dem Verteidigungsministerium mit brisanten neuen Daten zu minderjährigen Soldat*innen in der Bundeswehr.
- Terre des Hommes Deutschland e.V. (engagiert sich besonders in Kolumbien und in Südostasien gegen die Rekrutierung von Kindersoldaten).