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Mangelnder Zugang zu Bildung

 

Der jährlich veröffentlichten Unesco-Weltbildungsberichte (Global Education Monitoring Report) evaluieren die weltweiten Fortschritte bei der Umsetzung der Agenda Bildung 2030 (SDG 4), die als integraler Bestandteil der Sustainable Development Goals (SDGs) im September 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde.
Laut dem Weltbildungsbericht der Unesco, der am 23. Juni 2020 unter dem Titel „Inklusion und Bildung: Für alle heißt für alle“ veröffentlicht wurde, besuchten weltweit geschätzte 258 Millionen Kinder, Heranwachsende und Jugendliche im Jahr 2018 keine Schule. Die Zahl ist seit der Jahrtausendwende zurückgegangen. Damals lag sie noch bei mehr als 350 Millionen. „Armut wirkt sich auf Anwesenheit, Abschluss und Lernchancen aus“, heißt es in dem Bildungsbericht. Trotz Fortschritten bei der Reduktion extremer Armut, besonders in Asien, sei jeder zehnte Erwachsene und jedes fünfte Kind davon betroffen – in Afrika südlich der Sahara sogar jedes zweite Kind

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat in einer am 20. Januar 2020 veröffentlichten Studie die ungleichen Bildungsausgaben in vielen Ländern angeprangert. Die Autoren verglichen Daten aus 42 Staaten. Sie fanden heraus, dass für die Bildung der Kinder aus den 20 Prozent der reichsten Haushalte im Schnitt doppelt so viele staatliche Gelder ausgegeben werden wie für die Kinder, die aus den 20 Prozent der ärmsten Haushalte stammen. In einigen Ländern in Afrika wird laut Studie sogar viermal so viel Geld für die Bildung von Kindern aus reicheren Verhältnissen ausgegeben wie für die Bildung von Kindern aus ärmeren Verhältnissen. Besonders groß sei dieser Unterschied beispielsweise in Guinea und der Zentralafrikanischen Republik. Von den 42 untersuchten Ländern werde das Geld für Bildung nur in Barbados, Dänemark, Irland, Norwegen und Schweden gleichmäßig verteilt.

Dem anlässlich des 30. Jahrestages der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention am 18. November 2019 veröffentlichten Unicef Globalen Report „Für jedes Kind, alle Rechte. Die UN-Konvention über die Rechte des Kindes an einem Scheideweg“ zufolge gelang es bis 2007 noch, jedes Jahr mehr Kinder einzuschulen – doch seither ist die Zahl der Mädchen und Jungen im Grundschulalter, die keine Schule besuchen, bei 59 Millionen stehengeblieben (im Jahr 2000 waren es noch rund 100 Millionen).

Jedes dritte Kind im Alter zwischen fünf und 17 Jahren, das in einem von Krieg oder Naturkatastrophen betroffenen Land aufwächst, besucht keinen Schulunterricht; insgesamt seien 104 Millionen Kinder betroffen, heißt es in einem am 19. September 2018 veröffentlichten Bericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef. Im Jemen haben zwei Millionen Jungen und Mädchen keinen Zugang zu Bildung.

Die Vereinten Nationen (UN) haben mangelnde Bildungschancen für Flüchtlingskinder angeprangert. Laut einem am 7. September 2021 veröffentlichten globalen Schul-Report lag die Einschulungsrate von Flüchtlingen in der Sekundarstufe 2019/2020 in 40 Ländern nur bei 34 Prozent. Die Grundschule besuchten den Angaben zufolge 68 Prozent der Flüchtlinge. Nur fünf Prozent der geflüchteten jungen Menschen besuchten später eine Universität. Laut UNHCR sollen bis 2030 15 Prozent eine Bildung erhalten, die zum Studium führt.


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