Die Müttersterblichkeit sei weltweit in den vergangenen 25 Jahren dank vielfältiger Anstrengungen fast um die Hälfte zurückgegangen, teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Weltbank am 12. November 2015 mit. Während 1990 noch 532.000 Frauen während der Schwangerschaft oder innerhalb von 42 Tagen nach Beendigung der Schwangerschaft aufgrund von Ursachen, die in Beziehung zur Schwangerschaft oder deren Behandlung stehen, starben (so die Definition der Müttersterblichkeit), werden es 2015 Schätzungen gemäß 303.000 sein.
Laut den World Health Statistics 2017 der WHO starben im Jahr 2015 jeden Tag 830 Frauen bei der Geburt (216 Todesfälle pro 100.000 Geburten). Gemäß der Studie starben rund zwei Drittel der Frauen in Afrika südlich der Sahara. Jede 400. afrikanische Mutter stirbt, wenn sie ein Kind zur Welt bringt. Nach wie vor verzeichnen Entwicklungsländer 99 Prozent aller Fälle von Müttersterblichkeit. Der Hauptgrund: Vor allem in ländlichen Regionen müssen die Gebärenden weiterhin ohne professionelle Geburtshilfe auskommen, in den afrikanischen Staaten südlich der Sahara und Südasien ist es die Hälfte aller gebärenden Frauen.
Laut einer am 23. Februar 2023 veröffentlichten Studie der Vereinten Nationen stirbt weltweit alle zwei Minuten eine Frau während der Schwangerschaft oder bei der Geburt. Dem Bericht zufolge ist die Müttersterblichkeitsrate in den vergangenen 20 Jahren zwar um ein Drittel gesunken, dennoch starben im Jahr 2020 immer noch weltweit fast 800 Frauen pro Tag während der Schwangerschaft oder der Geburt (287.000 im Jahr). Während die Sterberate zwischen den Jahren 2000 und 2015 gesunken sei, stagniere sie seitdem praktisch oder sei regional sogar gestiegen. Zu den häufigsten Todesursachen zählen schwere Blutungen, Infektionen, Komplikationen bei Schwangerschaftsabbrüchen sowie Grunderkrankungen wie HIV/Aids. Besonders hoch ist die Müttersterblichkeit laut der Studie in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara, wo sich 70 Prozent aller Fälle ereigneten.
Das Sterberisiko für Mütter ist in den ärmsten Ländern 25-mal so hoch wie in Industriestaaten. Das geht aus dem Datenreport 2015 hervor, den die Stiftung Weltbevölkerung am 18. August 2015 veröffentlicht hat. Zu den ärmsten Ländern der Welt zählen 48 Staaten in Afrika südlich der Sahara, Asien und der Karibik. In den ärmsten Ländern stirbt jede 260. Frau an den Folgen einer Schwangerschaft oder Geburt. Das sind etwa 25-mal so viele wie in Industriestaaten. Das Sterberisiko von Säuglingen ist 13-mal so hoch: Während in den ärmsten Ländern jeder 16. Säugling seinen ersten Geburtstag nicht erlebt, ist es in Industrieländern jeder zweihundertste. Der Studie zufolge ist die Müttersterblichkeit weltweit seit 1990 zwar um etwa die Hälfte gesunken. Die Vereinten Nationen hatten sich aber eine Reduzierung um drei Viertel vorgenommen.