Schädigung und Zerstörung der Wälder: Inspiration
INSPIRATION
Eine Portion Regenwald
Auf dem Teller hier
Aufgefressen von dem Fleisch
Jetzt gegessen von dem Mensch
Eine Ladung Regenwald
Füllt den Tank vor Ort
Ölpalmbäume nun an seiner Stelle
Der Mensch braucht Energie
Dem so verstellten Blick
Entgeht das eigne Fundament
Leib-Natur und Regenwald-Natur
Eng verwandt, sogar verwoben
Sauerstoff und Wasser, Lebensraum
Alles war schon vor uns da
Was uns trägt und hält
Können wir nicht selbst erschaffen
Hans Bischlager
(Hans Bischlager, Entschieden wird im Untergrund. Politische Gedichte, Hamburg 2017, S. 51)
Habt Ehrfurcht vor dem Baum, er ist ein einziges großes Wunder, und euren Vorfahren war er heilig. Die Feindschaft gegen den Baum ist ein Zeichen von Minderwertigkeit eines Volkes und von niederer Gesinnung des Einzelnen.
Alexander von Humboldt, 1769–1859, deutscher Naturforscher, Vater der Umweltbewegung
Der Waldbestand unseres Planeten stellt sich aus der Sicht der modernen Wissenschaft nicht als Summe einzelner, abgegrenzter Lebensgemeinschaften dar, sondern als einheitliches System, sozusagen als Weltwald, ähnlich wie die Gesamtheit aller Meere und Ozeane das Weltmeer bildet
Deutsches Pfarrerblatt 84, 1984, Nr. 11
Wälder sind höchst komplexe Ökosysteme, die in ihrer biologischen Produktivität von keinem anderen Landökosystem übertroffen werden. Dies gilt vor allem für tropische Regenwälder. Aber auch die Waldbiodiversität – der Artenreichtum – in den kalten bis gemäßigten Erdregionen gehört zweifelsfrei zu den größten Wundern der Schöpfung. Die Wälder der Erde sind jedoch nicht nur eine natürliche Arche für den größten Teil der terrestrischen Flora und Fauna. Sie sind auch für die Zusammensetzung der Atmosphäre, unserer Atemluft, und für die Stabilität des Weltklimas unentbehrlich. Sie sind die wichtigste Sauerstoffquelle und zugleich auch die einzig wirksame Kohlendioxidsenke, die sich der Mensch nutzbar machen kann.
Reinhard Lassek, Kein Spaziergang für den Wald, in: Zeitzeichen 8/2008, S. 30–32; Zitat. S.31
In keinem anderen landgebundenen Ökosystem ist so viel Kohlenstoff gebunden wie in den Wäldern.
Endloses Grün, exotische Geräusche, betörende Düfte, drückende Schwüle und Dämmerlicht umschreiben nur unvollständig den tropischen Regenwald als eines der faszinierendsten Ökosysteme der Welt. Zwölf Millionen Quadratkilometer Regenwald bedecken etwa acht Prozent der Erdoberfläche und bieten Lebensraum für mehr als die Hälfte aller bekannten Tier- und Pflanzenarten auf unserem Planeten. Tropischer Regenwald bedeckt die Erde auf einer Gesamtfläche von 1.681 Millionen Hektar, davon befinden sich rund 900 Millionen Hektar in Südamerika, 500 Millionen in Afrika und 260 Millionen in Asien. Da diese Regionen von den letzten Eiszeiten kaum betroffen waren, ist die biologische Vielfalt hier so groß wie nirgendwo sonst auf der Welt. Schätzungsweise 70 Prozent aller landgebundenen Arten dieser Erde leben in der tropischen Regenwaldzone. Sechs Quadratkilometer Urwald enthalten ca. 1500 verschiedene blühende Pflanzen, 750 Bäume, 400 Vogelarten, 150 Schmetterlingsarten, 100 Reptilienarten und 42.000 Insektenarten.
Wälder gehören zu den vielfältigsten Ökosystemen der Erde. Die Wälder in den Tropen sowie in den gemäßigten und nördlichen Erdgebieten bedecken fast 30 Prozent der Erdoberfläche, beherbergen aber über 80 Prozent aller landlebenden Tier-, Pflanzen- und Insektenarten.
LIBERTAD PAPA EL AGUA – NO A LA PALMA
„Freiheit für das Wasser, Nein zur Ölpalme“
Wandmalerei in Sonora